Wer bin ich...
- mellila207

- 24. Jan. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Jan. 2024

Ein großes HUHU 🥰
"Wer bin ich?"
Ja, "Wer bin ich"? Man sieht einen Menschen und kann nur anhand des äußeren urteilen. Man weiß nicht, was dieser Mensch schon alles erlebt hat, welchen Hürden er ausweichen musste, wie oft er wieder aufgestanden ist und sein Leben komplett neu ausrichten musste.
Alleine was wir sehen, "erlaubt" uns, diesen Menschen wert zu schätzen. Gefällt uns was wir sehen? Wenn ja, sind wir geblendet von dem was uns gefällt. Wenn nein, sind wir voller Verachtung, weil es nicht unserem Bild entspricht. Den wahren Menschen sehen wir dabei aber nicht. Wir können anhand dessen was wir sehen, nicht erkennen, wie es in diesem Menschen innerlich aussieht. Man erkennt vielleicht, ob es einem Menschen gut oder schlecht geht, ob er gesund oder krank ist, aber nicht wie er tickt, oder was er für einen Charakter hat. Was dieser Mensch schon erlebt hat, wie seine Kindheit war, ob er gut zu anderen ist, oder in Wahrheit andere verletzt. Es gibt endlose Beispiele, aber ich denke Du weißt worauf ich hinaus will. 😊
Nun ja, da ich sehr gerne nachdenke, ist es wohl an der Zeit meinen Gedanken einfach mal freien Lauf zu lassen und so gleichzeitig ein bisschen mehr von mir Preis zu geben.
Die Jahre vergehen so schnell, inzwischen bin ich schon 36 J. und fühl mich manchmal dennoch wie ein kleines Mädchen, das noch so viel neues lernen und entdecken möchte. Ich frage mich oft, "Wer bin ich"?
Aber genau darum geht es ja auch im Leben.
Neues ausprobieren, daran wachsen...stolpern, daran noch mehr wachsen...die Herausforderungen annehmen und mit ihnen noch viel mehr über sich hinaus wachsen! ❤
Dass das nicht immer leicht ist, muss ich Dir bestimmt nicht sagen.
Wie heißt es so schön: "Jeder hat seine Päckchen zu tragen."
Was ich gerade in den letzten Jahren über mich selbst gelernt habe und wie ich mittlerweile Dinge angehe oder sehe, habe ich vor allem meiner jüngsten Tochter zu verdanken.
Leider darf ich sie nicht an meiner Seite wissen ( zumindest nicht physisch gesehen ), denn aus irgendeinem Grund wurde sie mir wieder genommen, bevor ich sie je richtig kennenlernen durfte. Das eigene Kind zu verlieren, ist wohl der schlimmste Schmerz, den man erleiden muss und ich sag das nicht nur, weil ich es selbst erleben musste, sondern weil ich auch genug Vergleiche habe.
Ich habe schon zu viel Schmerz erlebt, egal ob physisch oder psychisch. Nichts war auch nur vergleichbar mit diesem unbändigen Schmerz, wenn man sein eigenes Kind verliert.
Aber auch an diesem Schmerz wachse ich täglich.
Meine Ängste haben sich gewandelt, denn was kann noch schlimmeres kommen. Meine Kleine hat mir die Augen geöffnet, worauf es ankommt...Ich bin lange ( oder eigentlich fast mein Leben lang ) wie durch einen Schleier gegangen. Hab so vieles über mich ergehen lassen, selbst so viele Fehler gemacht, dass ich sie kaum zählen kann, Entscheidungen getroffen, die ich ( leider ) nicht mehr ändern kann. Bin wohl überwiegend durch den größten Dreck gegangen und lag auf meinem Weg mehr auf dem Boden, als ich ihn gelaufen bin. ( metaphorisch gemeint )! Und dennoch bin ich immer wieder aufgestanden und hab irgendwie weiter gemacht, denn genau das alles hat mich geprägt, mich wachsen lassen, mich geformt und härter gemacht. Vielleicht genau aus dem Grund, um das schlimmste was noch vor mir steht zu schaffen.
Meine Tochter zu verlieren, war ein Überlebenskampf. Ich habe um mein Leben gekämpft, denn ich habe diesen Schmerz fast nicht ausgehalten. Direkt nach diesem Verlust, habe ich alles und jeden gehasst. Zuvor wusste ich nicht, wie viel Hass ein Mensch verspüren kann, denn ich bin ein liebesuchender, harmoniebedürftiger Mensch. Der Schleier war größer denn je und ich dachte wirklich, mir ist es egal, wenn ich jetzt auch sterbe, denn was hält mich hier. Ich wusste ich habe noch zwei Kinder an der Hand, die auch ihre Mama brauchen und ich habe versucht mein bestes zu geben, doch innerlich war ich so zerbrochen wie noch nie zuvor. Ich wusste ich habe noch meinen Partner und den Papa meiner Tochter, der auch trauert und noch weitere schlimme Dinge verarbeiten muss. Ich wusste ich habe noch meine Schwester, die auch noch tief in Trauer ist, weil wir ein Jahr zuvor unsere geliebte Mama verloren haben und unser kleines Mädchen für alle wie ein Neuanfang war. Ich wusste, da sind noch viele Menschen, denen ich etwas bedeute und dennoch war dieser Schmerz so überwältigend, dass ich einfach nur sterben wollte.
Ich will nicht sagen, dieser Schmerz ist besser geworden, denn dann würde ich lügen...Dieser Schmerz ist nun mein Mitbewohner, den ich nicht besonders mag...Ich habe mit der Zeit nur gelernt, ihn zu akzeptieren. Das Leben ist weiterhin eine riesengroße Herausforderung und mein Weg wird weiterhin, mit großen Steinen gepflastert, aber ich habe gelernt mich meinen Ängsten zu stellen. Ich bin von einer Pessimistin zu einer Optimistin geworden ( okay...zu einer halben 😅😎 ).
Ich habe mein Lachen wieder gefunden und kann mich darüber freuen, aus tiefstem Herzen zu lachen. Ich habe wieder gelernt meine Stimme dafür zu benutzen, was mich unheimlich glücklich macht, nämlich zu singen. Das konnte ich nach dem Tod meiner Mama irgendwie nicht mehr, bzw. es hat mich nicht mehr erfüllt, denn meine Mama hat es geliebt, wenn ich gesungen habe. Ich singe nicht "professionell", sondern am liebsten für mich alleine z.B. in meinem Auto und es interessiert mich nicht, was andere denken, wenn sie mich so sehen. Früher, war das ein riesen Problem für mich und somit konnte ich meine Leidenschaft leider nicht ausleben. Es tut so gut etwas mit tiefer Leidenschaft zu machen und all diese "Dämonen" raus zu schreien, raus zu tanzen oder raus zu lachen!!! ( Probier´s mal 😉 )
Ich bin immer noch am scheitern und stolpern, das wird niemals enden. So ist das Leben! Ich akzeptiere es jetzt einfach, wenn ich traurig bin, wenn ich wütend bin, wenn mir zum schreien zu mute ist. Denn ich weiß, dass ich auch wieder lachen werde und zwar mit dem echtesten Lachen, was ich habe! Ich weiß, dass ich jeden Tag Glück verspüre, selbst an den miesen Tagen...
Durch all das habe ich den Mut gefunden, mir meinen Traum zu erfüllen, mich selbstständig und andere Menschen glücklich zu machen. Mein ganzes Herzblut steckt in meinem Studio und mit jedem weiteren Menschen, der meine Räume glücklich und erholt verlässt, liebe ich diese Entscheidung umso mehr. ❤
Ich wäre diesen Schritt früher niemals gegangen, denn viel zu viel hätte schief laufen können. Alles viel zu gewagt und ich bin es nicht wert, das zu tun.
Doch bin ich und ich weiß, selbst wenn es auf Dauer nicht klappt, warum auch immer, dann habe ich mein bestes getan und es war einer der schönsten und glücklichsten Zeiten meines Lebens!!! Kein Versagen, kein Scheitern...pures Glück und unendliche Liebe! 💞
Ich bin gespannt, was das Leben noch so parat hält und bin mit allen "Waffen" gewappnet!!! 💪
Für Deine Zukunft wünsche ich Dir alles Beste!! Egal was Du schon erleben musstest, oder noch erleben wirst. Versuche Glück zu verspüren, versprühe Glück, lache aus tiefstem Herzen, singe aus tiefstem Herzen, tanze aus tiefstem Herzen! Sei nett zu anderen Menschen und versuche nicht grundlos zu verurteilen. Lache Dein schönstes Lächeln und erfreue Menschen daran, vor allem Dich selbst und Deine Liebsten! UND: Lasse es zu traurig zu sein, Wut zu empfinden, zu weinen, zu schreien...auch das ist vollkommen in Ordnung!!! Das Leben ist nicht immer so wie wir uns das vorstellen, aber wir können selbst viel dazu beitragen, es trotzdem lebenswert zu machen! 💖
Pass auf Dich auf!!!
In Liebe...Melli ☼
Ich kenne Dich erst seit 2x60 Minuten Gespräch bei meinen Behandlungen und habe mir eine Meinung von Dir gebildet... Respekt und Lob hab ich Dir bereits ausgesprochen. Jetzt las ich diese (für mich bisher neue) Infos über Dich und mein Respekt vervielfältigte sich gerade nochmals immens. Du bist eine sehr starke und sehr angenehme Person und Du machst Deinen Weg sehr gut. Sei stolz auf Dich. Knut Geier